Vor etwas mehr als 100 Jahren, im Jahre 1906, stellte Margarethe Krupp aus Anlaß der Vermählung Ihrer Tochter Bertha aus ihrem umfangreichen Grundbesitz im Süd-Westen von Essen eine Fläche von ungefähr 50 Hektar für eine neue Siedlung zur Verfügung.
Im Jahre 1909 war es dann soweit - mit dem Bau der Siedlung wurde unter der Leitung des Architekten Georg Metzendorf begonnen.
Der Marktplatz - der zentrale Punkt der kleinen Gartenstadt Margarethenhöhe. Noch vor wenigen Jahren fand hier noch ein richtig großer Markt statt, jetzt werden nur noch sehr wenige Marktstände aufgebaut. In der Vorweihnachtszeit findet hier am 1. Adventsonntag der beliebte und beschauliche Weihnachtsmarkt statt, den nicht nur die Bürger der Margarethenhöhe immer wieder gern besuchen, sondern auch die Bewohner der umliegenden Vororte von Essen.
Rechts und links vom Marktplatz stehen die Galerie-Häuser mit ihren wunderschönen Bogen-Balkonen - immer wieder ein sehr beliebtes Fotomotiv.
Hier am Kleinen Markt stehen auch die fünf Gaslaternen, die gegen die bis dahin dort stehenden Laternen ausgetauscht wurden.
1987 wurde dieser Bauabschnitt der Margarethenhöhe unter Denkmalschutz gestellt.
Denkmalschutz - für die einen ein Segen, für die anderen manchmal ein Problem. Aber dem Denkmalschutz haben wir es zu verdanken, dass viel Neuzeitliches zurückgebaut wurde.
So hat der Marktplatz inzwischen wieder Kopfstein-pflaster und, wie gesagt, hier wurden auch wieder die Gaslaternen im Design der "guten alten Zeit" aufgestellt.
Vor sehr vielen Jahren werkelte in einem dieser Gebäude noch ein Schuhmacher. Jetzt befindet sich auch in diesen Räumen eine Wohnung.
Es sind Einfamilienhäuser, die auf beiden Seiten des Marktplatzes stehen und jedes Haus hat einen eigenen kleinen Garten.
Hier, im "Dorf", wohnt man gern und man zeigt, dass man hier gern wohnt. Liebevolle Blumendekorationen an den Fenstern findet man besonders im alten Teil der Margarethenhöhe überall.
Zusammen mit dem wilden Wein, der an vielen Häusern rankt, wirken die liebevoll gestalteten Blumenfenster noch romantischer und zeigen den Besuchern und Touristen unserer Gartenstadt, wie gemütlich es hier ist und wie wohl sich die Menschen hier fühlen.
Unsere "Einkaufsmeile" ist sehr bescheiden:
Zwei Bäcker, ein Lebensmittelgeschäft, zwei Schreibwarengeschäfte, ein Frisör, eine Bank, ein Beerdigungsinstitut, eine Künstler-Galerie, eine Nähstube, ein Eiscafe und direkt am Marktplatz ein Hotel-Restaurant mit schönen Aussenplätzen mit Blick auf die wunderschönen Galerie-Häuser mit den Bogen-Balkonen rechts und links vom Marktplatz.
Die Metzendorf Straße, benannt nach dem Architekten Georg Metzendorf, der die bauplanerische Leitung bei der Errichtung der Margarethenhöhe hatte.
Auch hier stehen Einfamilienhäuser, die aber auch nicht gekauft werden können, wie auch alle anderen Häuser bzw. Wohnungen der Margarethenhöhe nicht gekauft werden können. So sind alle Wohnungen gemäß den Bestimmungen Margarethe Krupp's in ihrer Stiftungserklärung vermietet.
Die Straße "Laubenweg".
Am Ende dieser Straße befindet sich ein kleiner Kinderspielplatz und hier gelangt man auch in den Wald, der die Margarethenhöhe fast komplett umrundet.
Von hier aus gelangt man in etwa 10 Gehminuten zur Gruga, dem wunderschönen und weitläufig bekannten Park der Stadt.
Häuser am Laubenweg. Und nicht, wie man glauben könnte, vom rückseitigen Garten aus fotografiert, sondern vom Bürgersteig, also von der Straßenseite aus.
Hinter dem Jägerzaun geht man durch einen kleinen Vorgarten und gelangt dann zur Haustür.
Der Laubenweg. Rechts im Bild befindet sich die Häuserzeile mit den kleinen Vorgärten. Ein kleines Stückchen vom Jägerzaun ist auf dem Foto gerade noch zu erkennen.
Das untere Foto ist ein Panoramafoto von der Straße "Schöngelegen". An dieser Straße, wie auch an vielen anderen Straßen bei uns im Dorf, kann man gut erkennen, dass die Siedlung zu einer Zeit geplant wurde, als noch niemand an die Möglichkeit dachte, dass fast jeder Bürger mal ein Auto haben würde.
Nur wenn man sehr sehr dicht an der Mauer parkt, passt gerade noch ein anderes Auto daneben.
Betrachtet man das Foto links, würde man vermuten, dass diese Häuser in einer kleinen Nebenstraße sind.
Aber diese Häuser mit dem wilden Wein an ihrer Fassade und mit ihren wunderschönen und liebevoll gepflegten Vorgärten befinden sich direkt an der lebhaften Hauptverkehrsstraße, der Sommerburg-straße.
Hier fährt sogar eine U-Bahn, allerdings oberirdisch.
Auch dieses Haus liegt direkt an der Haupt-verkehrssstraße, die eine Verbindungsstraße ist zwischen zwei Vororten und zur nächsten Autobahn führt.
Heute würde man vielleicht keine Vorgärten mehr anlegen, sondern wahrscheinlich den Platz einplanen für Parkraum -sofern es der Denkmalschutz zulassen würde-, denn Parkplätze sind hier rar, insbesondere an der Hauptverkehrsstraße. Garagen gibt es auf der gesamten Margarethenhöhe kaum.
Aber wer hätte vor 100 Jahren schon gedacht, dass irgendwann alle Bürger mal ein Auto haben werden.
Oben:
Ein sehr interessantes und hübsches Haus an der Ecke Im Stillen Winkel/Sommerburgstraße.
Links:
Sonnenblick - kleine Verbindungsstraße zwischen der Metzendorfstraße und der Steile Straße. Ungefähr auf der Hälfte der Straße beginnt nach rechts die Straße Schöngelegen (Panoramabild weiter oben).
An der Ecke Steile Straße / Trautes Heim befindet sich das Haus mit diesen so liebevoll geschmückten Fenstern - ein wunderschöner und sowohl farblicher als auch pflanzlicher Kontrast zum herbstlichen Wilden Wein am Haus.
Der Wilde Wein auf der rechten Seite des Hauses in der Steile Straße ist schon viele Jahre alt, auf der linken Seite des Hauses, in der Straße Trautes Heim, beginnt der Wilde Wein langsam die Hauswand zu erobern und irgendwann wird das Schild "Trautes Heim" vielleicht nicht mehr zu sehen sein.
Die Mieter selbst achten darauf, dass die Fenster frei bleiben, lassen den Wilden Wein aber zwischen den Fenstern weiterwachsen. So bekommt diese halbrunde Hausecke ein ganz besonderes Gesicht.
Wenn man am Beginn der Steile Straße durch das Torhaus kommt und die Straße entlang nach oben schaut, sieht man sofort dieses Haus und sicherlich ist es bei herbstlichem Wilden Wein und den kontrastreichen roten Blumen in den Fenstern ein beliebter Anziehungspunkt für Fotografen.
Auf der Steile Straße, gegenüber der Einmündung zur Straße Trautes Heim, befindet sich dieses Haus. Interessanterweise hat dieses Haus einen eigenen kleinen Durchgang, in dem auch die Haustüren sind und vielleicht wird irgendwann der Wilde Wein den Durchgang komplett verhüllt haben.
Beachtung sollte man auch der Gaslaterne widmen, die direkt an der Hauswand befestigt ist und somit bereits vom Wildem Wein 'entdeckt' wurde.
Der Wilde Wein - von vielen Bewohnern so sehr gemocht, dass sie ihn in ihrem Fensterbereich nicht schneiden, sondern wachsen lassen. So gibt es hier Häuser, bei denen die Fenster mittlerweile komplett zugewachsen sind.
In diesem Haus auf der Sommerburgstraße ist die Verwaltung der "Margarethe Krupp-Stiftung für Wohnungsfürsorge" - und fürsorglich werden von hier aus alle Dinge auf der Margarethenhöhe gesteuert.
Hier werden die Wohnungen an neue Mieter vergeben und von hier aus werden Instand- haltungsmaßnahmen auch unter Beachtung des Denkmalschutzes veranlasst.
Hier kann sich jeder um eine Wohnung bewerben - aber der Bewerber muss etwas Geduld mitbringen, denn die Warteliste ist lang und man zieht hier nur weg, wenn es z.B. aus beruflichen Gründen wirklich dringend erforderlich ist.
Panoramabild mit Blick in die Winkelstraße an der Ecke Sommerburgstraße - eine Straße mit vielen kleinen netten Einfamilienhäusern und mit einem sehr engen scharfen 90-Grad-Winkel, bevor sie dann auf die bekannte und von Touristen vielbesuchte Steile Straße stößt, die am Torhaus (Bild ganz oben) beginnt.
Dieses hübsche kleine Häuschen in der Steile Straße wurde 2011 komplett renoviert und ist jetzt wieder ein richtig kleines schmuckes Häuschen und ein Blickfang für alle Touristen geworden, die regelmäßig vor diesem Haus stoppen und Fotos machen.