Go West - meine vierte Solo-USA-Rundreise im Jahre 2006 war eine Reise zu bekannten und weniger bekannten, sowie auch zufällig entdeckten Orten, überwiegend Stätten des "Wilden Westens". Sie führte mich durch Arizona, Colorado und New Mexico und am Ende der Reise waren es genau 4138 km, von der Abfahrt in Phoenix, AZ bis zur Mietwagenrückgabe, wiederrum in Phoenix.
Ein Highlight war aber schon der Hinflug von Düsseldorf nach Chicago (und später auch der Rückflug von L.A. nach London). Den Hinflug erlebte ich in einer Long-Rang-Version eines A319 mit lediglich 48 Sitzen und der Rückflug fand in der Nasenspitze einer B747-400 mit insgesamt 14 Sitzen statt - beide Flüge mit Wohlfühlgarantie.
Die komplette Flugroute war Düsseldorf - Chicago - Phoenix und auf dem Rückweg Phoenix - Los Angeles - London - Düsseldorf.
Das Walnut Canyon NM liegt etwa 15 km südöstlich von Flagstaff auf einer Höhe von 1932 m (Canyonboden) bis 2039 (Canyonrand). Der Canyon beherbergt eine einzigartige Ansammlung von in den Hang gearbeiteten Felsenbehausungen. Der Bau dieser Behausungen begann etwa im Jahre 1100 durch die Anasazis. Ein 1,4 km langer Rundweg führt etwa 60 m in den Canyon herab, vorbei an 25 Felsenbehausungen.
nachfolgend eine Fotostrecke mit 6 Fotos von den Aztec Ruins
Zu meiner Überraschung stellte ich dann fest, dass sie wohl ebenfalls zum ersten Mal die Aztec Ruins besuchte, obwohl sie dort doch so nah zu Hause war.
Die Aztec-Ruins sind eigentlich keine Azteken-Ruinen, sondern sie wurden von früheren Siedlern irrtümlich so genannt, weil sie glaubten, das Azteken diese Gebäude in Erinnerung über die Eroberung Mexikos gebaut hätten. Im Jahre 1859 wurden die Reste der Gebäude von einem Geologen in relativ gutem Zustand entdeckt, in den folgenden 50 Jahren wurden sie allerdings von Siedlern nach und nach geplündert, die die Steine als Baumaterial für neue Bauten verwendeten. Etwa 1930 wurde mit der Restaurierung begonnen.
Von Farmington aus ging es auf dem San Juan Skyway Hwy550 in nördlicher Richtung nach Durango/CO und dann weiter zunächst nach Silverton/CO (550 Einwohner, 2.837 m üNN) und schließlich bis Ouray/CO (800 Einwohner, 2.375 üNN, Übernachtung), auch die Schweiz der USA genannt und bekannt für seine heißen Quellen.
Es sind drei Pässe zu überwinden von über 3.000 m Höhe (max. 3.400 m) und man könnte fast den Eindruck gewinnen, dass diese Straße nicht gebaut wurde, um von A nach B zu kommen, sondern um den Reisenden ein ganz besonderes Fahrerlebnis in einer einmalig schönen und grandiosen Landschaft bieten zu können.
So absolut interessant und zum Teil auch abenteuerlich es ist, bei Tageslicht diese herrliche Gebirgsstraße zu fahren, so gefährlich ist es sicherlich, bei Dunkelheit diese Straße zu befahren. An einigen Stellen verläuft die Straße entlang eines Steilhanges und da die Talseite der Straße nicht durch Absperrungen gesichert ist, verlaufen sich die Scheinwerfer auch schon mal ins Leere und man muss sehr konzentriert fahren, möchte man nicht in einer der vielen engen Kurven von der Fahrbahn abkommen. Direkt neben der Straße geht es an einigen Stellen ohne jegliche Begrenzung sehr steil und tief nach unten.
Wenn man Glück hat, sieht man die historische Western-Dampfeisenbahn "The Durango and Silverton Narrow Gauge Railroad" die sich seit ihrer Fertigstellung im Jahre 1882 zwischen Durango und Silverton durch die Schluchten der Rockies schlängelt. Eine Reise mit diesem Zug auf der etwa 62 km langen Strecke ist eigentlich ein "Muss", aber da ich nicht vorgebucht hatte, gab es keine Chance für mich, mit dem Zug zu fahren. Und man muss auf jeden Fall auch wieder die selbe Strecke zurück, um zu seinem (Miet-)Wagen zurückzukommen. Allein für die Hin- und Rückreise mit dem Zug sollte man mit allen Warte- und Aufenthaltszeiten fast einen gesamten Tag veranschlagen, wenn man niemanden hat, der sich "opfert", den Wagen von Durango nach Silverton zu fahren, damit man von dort aus sofort weiterfahren kann, ohne die Strecke mit dem Zug noch einmal fahren zu müssen.
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nachfolgend eine Fotostrecke mit 9 Fotos vom Black Canyon, CO bis zur Ghosttown Saint Elmo, CO
Anschließend fuhr ich zunächst weiter Richtung Osten bis etwa Poncho Springs und von dort aus über den Hwy24 bis kurz vor Nathrop/CO und von dort Richtung Westen ca. 16 Meilen über eine unbefestigte Straße nach Saint Elmo/CO, eine echte Ghosttown. Gegründet wurde Saint Elmo um 1880 und die Gold- und Silberminen lockten viele Menschen an diesen Ort. Man bemüht sich, Saint Elmo wieder zum Leben zu erwecken. Einige Häuser sind bereits wieder bewohnt und im Moment freut man sich noch sehr über jeden Touristen, der etwas Geld in die zwei Läden bringt, die es dort mittlerweile gibt.
Die Weiterfahrt ging dann über den Hwy285 und 24 nach Colorado Springs (Übernachtung).
Das Panoramafoto unten ist entstanden auf dem Weg zu Bent's Old Fort. Im Hintergrund sind die Rocky Mountains zu sehen.
(Bewegen Sie die Maus langsam nach rechts oder links über die Panoramafotos, um sie zu verschieben.)
Von Colorado Springs/CO aus fuhr ich nach Süden weiter über die I-25 Richtung Pueblo/CO (Über-nachtung) und über den Hwy50 nach Osten Richtung La Junta/CO und über den Hwy194 zu Bent's Old Fort.
Die Brüder William und Charles Bent bauten das Originalfort an diesem Standort im Jahre 1833, um mit Indianern zu handeln. Schnell entwickelte sich Fort Bent zu einem Handelszentrum für die Cheyenne, für Reisende und auch für die Armee, und bot allen Lebensmittel und auch Schutz. Im Jahre 1846 wurde das Fort Inszenierungsbereich für die Armee des Westens des Oberst Kearny.
Katastrophen und Krankheit verursachten die Aufgabe des Forts im Jahre 1849. Für den Wiederaufbau 1976 verwendete man Funde durch archäologische Ausgrabungen und Originalskizzen, Bilder und Tagebücher.
Anschließend fuhr ich weiter Richtung Süden über die I-25 bis nach Raton/NM und von dort über den Hwy64 zum Capulin Volcano NM.
Beim Capulin handelt es sich um einen erloschenen Aschekegel im so genannten Raton-Clayton-Vulkanfeld, das vor rund acht Millionen Jahren über einem Hot Spot entstand. Die heutige Form erhielt der Vulkankegel beim letzten Ausbruch vor rund 60.000 Jahren, der ihn auf rund 400 Meter gegenüber der umliegenden Hochebene empor hob und nunmehr eine Höhe von 2.494 Meter über NN erreicht.
Der Capulin gehört zu den wenigen Vulkanen, für die es einen öffentlichen Zugang zum Krater gibt. Vom Besucherzentrum des Nationalmonuments führt eine rund drei Kilometer lange, den Vulkan umrundende Straße zu einem Parkplatz am Kraterrand. Von dort führt um den Kegel ein rund 1,5 km langer Wanderweg mit Blick auf die schneebedeckte Sangre de Cristo Range, die hinter der weiten und von Vulkanhügeln durchzogenen Hochebene eine imposante Hintergrundkulisse bildet. Ein weiterer Pfad führt schließlich bis zu 130 Meter tief ins Innere des Capulin.
Nach dem Besuch des Capulin Volcano fuhr ich dann Richtung Westen über den Hwy64 nach Taos/NM (Übernachtung).
Von Taos aus ging es weiter nach Süd-West über den Hwy68 nach Santa Fe New Mexico und dann weiter nach Albuquerque/NM (Übernachtung).
Am nächsten Tag fuhr ich weiter über die Interstate-25 nach Süden bis zum Hwy47 Nord Richtung Mountainair/NM zum Abo at Salinas Pueblo Missions NM.
Abo at Salinas liegt nur etwa eine Autostunde von Albuquerque entfernt und ist trotzdem sehr abgeschieden und einsam gelegen. Die Einrichtung besteht aus drei nicht verbundenen Teilen, die Ruinen der Kirche einer Spanischen Mission aus dem frühen 17. Jahrhundert und die nur teilweise ausgegrabenen Pueblos der Indianer, die von den Spaniern missioniert werden sollten.
Oben: ein Panoramafoto der Abo at Salinas Pueblo Missions NM.
Anschließend fuhr ich über den Hwy60 wieder zurück zur I-25 und fuhr dort Richtung Süden nach Las Cruces/NM (Übernachtung) zum White Sands NM.
An diesem Tag war ein Sandsturm, der in der nahgelegenen Wüste New Mexicos entstanden war. Dadurch war der Himmel komplett verhangen und oftmals konnte man im White Sand NM kaum noch irgendwelche Konturen erkennen - weiß auf weiß. Das White Sand NM liegt auf einem 712 qkm großen Gipsfeld. Der Gips lag auf dem Grund eines flachen Meeres, das diese Region vor 250 Millionen Jahren bedeckte.
Jahrzehnte lang wurde dieser sonnendurchglühte, majestätisch-stille Landstrich von erbitterten Kämpfen heimgesucht. Dutzende von Menschen starben und die schmale, holperige Kutschenstraße, deren Reste noch immer erkennbar sind, war gleichbedeutend mit Tod und Verderben, Angst und Gefahr.
Das unwirtliche, abweisend wirkende Gebiet war die Heimat der Chiricahua-Apachen und ihrer großen Führer Mangas Colorados und Cochise. 1856 legte die US-Armee eine Überlandroute hier an, die ab 1857 regelmäßig von Postkutschen der „Butterfield Overland Mail“ befahren wurde, die St. Louis am Missouri und San Francisco, Kalifornien, miteinander verbanden. Am Apache Pass wurde eine Pferdewechselstation errichtet und Reisende genossen Apache Spring, eine frisch sprudelnde Quelle inmitten dieser Ödlandschaft.
Zwischen dem Stationsinhaber und den benachbarten Apachen herrschte gutes Einvernehmen, bis 1861 ein junger Armeeleutnant namens George Bascom mit einer Patrouille auftauchte und Cochises Apachen beschuldigte, einen Farmerjungen entführt zu haben. Er versuchte, Cochise festzunehmen. Der Häuptling entkam mit einem kühnen Streich und Bascom ließ Cochises Verwandte aufhängen, worauf die Apachen blutig Rache nahmen. Damit war es vorbei mit dem Frieden am Apache Pass - dabei hatte Cochise mit der Entführung des weißen Jungen überhaupt nichts zu tun gehabt. Seit diesem Zwischenfall passierte kein Transport, keine Kutsche den Apache Pass noch unbehelligt.
1886 waren der gefürchtete Apachenhäuptling Geronimo und einige seiner Unterführer zeitweilig als Kriegsgefangene im Fort untergebracht. Als er, der das Grenzgebiet von Mexiko, Arizona und New Mexico jahrelang in Angst und Schrecken versetzt hatte, endlich kapitulierte, war die Aufgabe von Fort Bowie erfüllt. 1894 gab die Armee den Posten auf.
Nach Fort Bowie ging es über den Hwy186 wieder zurück zur I-10 bis Benson/AZ und dort auf den Hwy80 Richtung Süden nach Tombstone/AZ (Übernachtung), der Stadt Wyatt Earp's und Doc Holliday's.
Am O.K. Corral fand der berühmte Gunfight zwischen Wyatt Earp, Doc Holliday und den McLaurie-Brüdern statt. Abweichend von der in Filmen erzählten Geschichte eines fairen Kampfes hat man in Tombstone keine Scheu, offen zu sagen, dass die McLaurie-Brüder überrumpelt und waffenlos von Wyatt Earp und Doc Holliday erschossen wurden. Man hatte sich zu einer waffenlosen Aussprache am O.K. Corral verabredet. Die McLaurie-Brüder hielten sich an die Vereinbarung, ohne Waffen zu kommen ...
Von Tombstone ging es an Tucson/AZ vorbei auf direktem Weg zurück nach Phoenix/AZ (2 Übernachtungen in der Nähe von Scottsdale und 1 Übernachtung am Airport Phoenix), von wo ich dann den Heimflug angetreten habe.