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USA - Nationalparks



Grand Canyon








The
Grand Canyon




Wenn man über den Grand Canyon spricht, dann spricht man nicht nur über einen der eindrucksvollsten Naturschauspiele unserer Erde, sondern auch über eine fast 2 Milliarden Jahre erdgeschichtliche Entwicklung Nordamerikas.


South Rim, Desert View Point, Grand Canyon, USA
75 Millionen Jahre ist es her, dass die Rocky Mountains begannen, sich in die Höhe zu drücken, gleichzeitig kam es im Bereich des Grand Canyons zu einer Heraushebung.

Vor 17 Millionen Jahren wurde dieser An-hebungsprozess beschleunigt und so entstanden die Colorado Plateaus, die den Grand Canyon umrahmen.

Der eigentliche Canyon entstand jedoch erst vor etwa 5 Millionen Jahren, als sich der Golf von Kalifornien öffnete. Hierdurch änderte sich die Fließrichtung des Colorado, der damals noch ein Binnenfluss war.


Mit Beginn der Eiszeit vor etwa 2,5 Millionen Jahren erhöhten sich die Niederschlagsmengen und diese verhalfen dem Colorado zu einer wesentlich stärkeren Erosionskraft. Diese erhöhten Niederschlagsmengen bewirkten einen stärkeren und schnelleren Abfluss und eine vermehrte Erosion durch Schmelzwasser und Sturzfluten im Sommer. Durch diese größeren Niederschlagsmengen schnitt sich der Fluss vor etwa 2 Millionen Jahren viel schneller in die Landschaft ein und erreichte etwa vor 1,2 Millionen Jahren seine heutige Tiefe.


South Rim - Mather Point, Grand Canyon, USA

Archäologen haben den Grand-Canyon und sein Gebiet intensiv untersucht und dabei festgestellt, dass die ersten Menschen bereits vor über 3.000 Jahren hier gelebt haben müssen.
Es handelte sich bei diesen Völkern um Indianer. Man nennt sie die Desert Culture. Sie waren Jäger und Sammler und ernährten sich von der hier vorkommenden Flora und Fauna. Dabei handelte es sich nicht um primitive Wesen, ganz im Gegenteil. Die Desert Culture Menschen waren eher fortschrittlich. Sie stellten Sandalen her, lagerten ihr Sammelgut in selber gemachten Körben und fertigten aus Steinen Speerspitzen an, damit sie erfolgreicher auf die Jagd gehen konnten.

Ihre Nachfolger lebten hier vor etwa 2.000 Jahren. Die damaligen Besiedler nennt man Anasazi. Diese Völker lebten bereits in Lehmhütten und bauten ihre Dörfer in die Wände der Schlucht. Sie führten ihr Leben als Landwirte und hinterließen einige Zeichnungen an Felswänden. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass die Anasazi plötzlich vor 700 Jahren verschwanden. Ihre Zeichnungen sind teilweise noch heute an den Felswänden zu bestaunen.

Die Ursache für das plötzliche Verschwinden der Anasazis ist jedoch nicht bekannt. Ihnen folgten die Hopi-Indiander. Noch heute findet man Indianerstämme im Grand-Canyon-Nationalpark, die Hayasupi-Indianer.

Die ersten Europäer, welche den Grand Canyon sahen, waren Goldsucher.

Der Spanier Garcia Lopez de Cardenas war 1540 der erste Europäer im Gebiet des Grand Canyon. Er arbeitete im Auftrag des Eroberers Francisco Vasquez de Coronado. Dieser wiederum hing der Legende nach, dass es die legendären "Sieben Goldenen Städte von Cibola" zu suchen galt. Dort sollte es, ähnlich wie in Mexico, Gold geben, viel Gold.


Garcia Lopez de Cardenas zog nach Norden durch die "Große Amerikanische Wüste" und erreichte mit einigen spanischen Soldaten und Führern der Hopi Indianer den Südrand der Schlucht.

Beim Anblick der Schlucht sollen die Männer

Desert View Point, Grand Canyon, USA

derart überwältigt und erschrocken gewesen sein, dass sie auf die Knie fielen und beteten.
Drei Tage verbrachten sie am Rand der Schlucht ohne einen Weg nach unten zu finden. Wasser und Vorräte gingen aus. Enttäuscht und ratlos kehrten sie um, die Suche nach den Goldstädten war gescheitert. Danach geriet der Grand Canyon wieder für Jahrhunderte in Vergessenheit.


South Rim Grand Canyon, USA

1858 lief Joseph Ives mit dem Heckschaufeldampfer "Explorer" auf einen versteckten Felsen. Ives und seine Leute fuhren von der Colorado-Mündung im Golf von Kalifornien flussaufwärts und wollten heraus-finden, wie weit der Colorado schiffbar ist. Aber sie mussten umkehren.


Erst 1869 durchfuhr Major John Wesley Powell erstmals den Colorado. Seine Expedition markiert den Beginn der wissenschaftlichen Erforschung der großen Schlucht. Powell gab ihr auch den Namen "Grand Canyon".



South Rim Grand Canyon, USA

Besonders bekannt ist die Expedition von John Wesley Powell. Der einarmige Powell brach am 24. Mai 1869 in Wyoming mit seinem Trupp auf. Die Expedition folgte dem Colorado durch die Schlucht des Grand Canyon bis zur Mündung des Virgin River (versunken im heutigen Lake Mead), die nach fast drei Monaten und einer Strecke von mehr als 1500 km erreicht wurde.


Mittlerweile ist der Grand Canyon als Nationalpark erschlossen und Millionen von Menschen haben den Grand Canyon inzwischen besucht. Man schätzt, dass etwa 90 Prozent aller Besucher die Südseite, den South Rim, besuchen.


Die Anreise zum Grand Canyon gestaltet sich heute etwas einfacher als noch zu früheren Zeiten. Die meisten Touristen fahren zum South Rim, nur die wenigstens Touristen fahren zum North Rim. Und zum South Rim kommt man zwangsläufig von Seligman über die I40 / Hwy 64, oder aus Richtung Flagstaff über den Hwy 180 / Hwy 64 Richtung Tusayan.

Grand Canyon Railway
Es gibt aber auch noch die Möglichkeit, mit der Grand Canyon Railway von Williams bis Grand Canyon Village zu fahren.

Aber die meisten Touristen kommen mit dem Auto, übernachten entweder in Tusayan oder dirkt im Park und fahren dann mit dem Auto entlang des South Rims zu allen View Points bis zum East Rim.

In Tusayan ist auch der Flughafen, von dem aus die Helikopter-Rundflüge über den Grand Canyon starten - wie gesagt über den Grand Canyon, nicht durch den Canyon. Seit einem Flugunfall vor einigen Jahren
fliegen die Hubschrauber und die kleinen Flugzeuge nicht mehr durch den Grand Canyon, sondern knapp oberhalb des Randes des Canyons und auch nur noch in einer Richtung. Damals war ein Hubschrauber mit einem Kleinflugzeug zusammengestoßen. Beide flogen durch den Canyon und konnten sich in einer unübersichtlichen Kurve nicht mehr ausweichen.
So einen Hubschrauberflug habe ich natürlich auch gemacht - es ist ein "muss", auch wenn es teuer ist! Es gibt keine bessere Möglichkeit, den Grand Canyon eindrucksvoller zu erleben, als bei einem Flug mit einem Hubschrauber. Noch eins dazu: Früher wurde man beim Buchen eines Sitzplatzes im Hubschrauber gefragt, wie hoch das Körpergewicht ist. Das hat sich inzwischen geändert. Man tritt an den Schalter heran, um einen Platz im Heli zu buchen und schwups sieht der Angestellte das Gewicht des Passagiers, der ist nämlich unbemerkt auf eine Waage gestiegen. Je nach Gewicht der Passagiere erfolgt die Platzverteilung im Hubschrauber - Wünsche zu äussern nach einem bestimmten Platz ist also zwecklos.

Der  Grand Canyon ist etwa 450 km lang und zwischen 6 und unglaublichen 30 km breit und bis zu 1.800 Meter tief. Über den Grand Canyon führen keine Brücken.

Es braucht Zeit, wenn man den Grand Canyon von allen Seiten sehen möchte. Wenn man vom South Rim zum kaum besiedelten North Rim fahren möchte, muss man einen erheblichen Zeitaufwand und Umweg in Kauf nehmen, man hat einen Weg von über 200 Meilen vor sich.


Ich war noch nie am North Rim, ich habe mir die Erfahrungen anderer Reisenden zu eigen gemacht und bin immer nur zum South Rim gefahren.
Desert View Point, Grand Canyon, USA

Tusayan ist ein Örtchen, dass sich komplett auf Touristen eingestellt hat. So stehen den Touristen viele Hotels zur Verfügung. Zuletzt hatte ich immer das Best Western Grand Canyon Squire Inn gebucht, ein Hotel sehr nah am Ortseingang. Dieses Hotel ist gut besucht, man sollte also frühzeitig reservieren. Es hat mehrere Restaurants, auch ein sehr preisgünstiges Buffet-Restaurant steht den Gästen zur Verfügung. Aber es gibt auch einige wenige Restaurants in Tusayan.

Von Tusayan aus gelangt man in wenigen Minuten zum eigentlichen Parkeingang und vom Parkeingang ist man in wiederum wenigen Minuten am South Rim, genauer gesagt am Visitor Center bzw. am Mather Point und hat von hier den ersten Blick auf den Grand Canyon. Man kann mit seinem Auto selbst entlang des Grand Canyons fahren, aber es besteht auch die Möglichkeit, mit einem der kostenlosen Busse zu fahren und kann unterwegs an allen View Points aussteigen und später wieder zusteigen, was natürlich mit etwas Wartezeit verbunden ist. In der Regel fahren die Busse zwischen März und September. Einmal habe ich den Bus Richtung Grand Canyon Village benutzt, aber eigentlich ist das nicht nötig, weil an allen View Points ausreichend Parkplätze zur Verfügung stehen. Ich habe es nur einmal erlebt, dass ich warten musste, bis ein Parkplatz frei wurde.
East Rim Watch Tower, Grand Canyon, USA
Am South Rim geht's entweder in Richtung Grand Canyon Village oder in Richtung East Rim. Vom Visitor Center am South Rim bis zum Watch Tower am East Rim sind es etwa 23 Meilen. Klingt nicht nach viel, aber wenn man jeden View Point ansteuert, was zu empfehlen ist, dann benötigt man dafür entsprechende Zeit, die man einkalkulieren sollte - man muss ja vielleicht auch wieder zurück, wenn man diese Strecke nicht bereits als Teil einer Tagesetappe zu anderen Zielen Richtung Osten eingeplant hat, was ich auch schon gemacht habe.

Fährt man Richtung Osten, sollte man mindestens bis zum East Rim, genauer gesagt, bis zum Watch Tower fahren und
keinen der View Points auslassen. Man kann die Aussicht eigentlich nicht beschreiben - man muss sie mit eigenen Augen sehen und das Bild in sich aufnehmen.

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nachfolgend 13 Fotos von einigen View Points vom Mather Point bis zum East Rim


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nachfolgend Fotos vom Watch Tower am East Rim

Wenn man nach Westen fährt kommt man schnell bis Grand Canyon Village, aber man sollte mindestens noch bis Hermits Rest fahren. Vom Visitor Center bis Hermits Rest sind es etwa 10 Meilen. Unterwegs gibt es einige View Points, von denen man eine atemlose Aussicht auf den Grand Canyon hat.

Das Foto unten ist am Hermits Rest View Point entstanden.

Blick vom Hermits Rest, Grand Canyon, USA

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Nachfolgend 13 Fotos vom Hermits Rest View Point
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