Ich weiß nicht, ob Washington DC nun typisch "amerikanisch" ist oder nicht. Vielleicht darf man Washington DC auch nicht vergleichen mit der sicherlich typischsten aller amerikanischen Städte - New York. Washington DC ist überhaupt nicht typisch Amerika - und irgendwie doch.
In Washington DC gibt es zum Beispiel im Gegensatz zu anderen Millionenstädten in den USA keine Hochhäuser. Schon das allein unterscheidet Washington DC erheblich von den anderen Millionenstädten Amerikas, denn hier darf kein Haus höher sein als das Capitol.
Lediglich drei Ausnahmen gibt es:
Das Washington Monument, von mir salopp "The Pinnockel" genannt, der Turm des Old Post Office und die Washington Cathedral.
Aber dafür gibt es in Washington DC im Gegensatz zu manch anderer Millionenstadt in den USA viel grün. Überall gibt es kleine Parks, sehr viele kleine Rasenflächen und sehr viele Bäume sieht man in und um Washington DC.
Ein Gesetz, das der Congress im Jahre 1910 verabschiedete, legt die Höhe von neuen Gebäuden fest. Der Grund für das Gesetz war, dass man geplant hatte, Washington D.C. zu einem "American Paris" zu machen. Damit wollte man erreichen, dass künftig in Washington D.C. mehr in die Breite, als in die Höhe und mit großen breiten Strassen gebaut werden sollte. Der Congress wollte bewusst keine Hochhäuser, "Skyscraper", die die City Skyline dominieren würden.
Dabei hat sogar schon 1791 Präsident George Washington die ersten Regeln für die Höhe von Gebäuden in der City von Washington D.C. aufgestellt. Ihm ging es darum, das städtische Aussehen zu sichern und zu erhalten. Als der Congress 1899 ein maximales Höhenlimit für private Häuser erliess, wonach diese nicht höher sein durften als das Capitol mit seiner Höhe von 288 feet auf dem Capitol Hill, gab es einen "Aufschrei" unter den Grundstückseigentümer.
Der Congress hat dann in einem revidierten Höhengesetz 1910 das feste Höhenmaximum beseitigt. Dieses Gesetz stellt allerdings tatsächlich fest, dass kein neues Gebäude um mehr als 20 Fuss höher sein darf, als die Breite der Strasse davor.
Zum Beispiel: die Höhe-Grenze für Gebäude, die sich auf der 110 Fuß breiten Connecticut Ave. gegenüberstehen, beträgt somit 130 Fuß, während die Grenze für Gebäude, die sich auf der 60 Fuß breiten Wohnstraße im Cleveland Park gegenüberstehen, 80 Fuß hoch sein dürfen. An einigen Teilen der Pennsylvania Ave. wird jedoch eine Höhe-Grenze von 160 Fuß erlaubt.
Das Gesetz erlaubt allerdings der Bezirksregierung Befreiungen von der Höhenbeschränkung zu erteilen für "Gebäudespitzen, Türme, Kuppeln und Minarette" und Technikstrukturen, wie Lüftungsanlagen, Feuersprinkler-Zisternen, Fernmeldeanlagen, Aufzugsschächten und Dachterrassenwohnungen.
Das Capitol, erbaut von 1793 bis 1823 und zwischen 1851 und 1863 umfassend erweiterte Gebäude, ist der Sitz des Kongresses. Das Capitol ist 229 Meter lang, bis zu 107 Meter breit und an seiner höchsten Stelle 88 Meter hoch. Das Kapitol war nach dem Weißen Haus das erste größere Bauwerk in Washington, D.C., die Stadt entstand um dieses Gebäude. Die Bezeichnung Capitol leitet sich vom wichtigsten der sieben Hügel Roms, dem Kapitolinischen Hügel, ab.
Das Washington Monument ist ein weißer Marmor-Obelisk, der sich genau auf der Verbindungsgeraden zwischen dem Capitol State Building und dem Lincoln Memorial in Washington befindet. Erste Pläne für den Bau eines Denkmals gab es schon zu Washingtons Lebzeiten, aber der Bau eines Denkmals scheiterte zunächst am Mangel an Geld.
Das Monument ist 169,3 Meter hoch und an der Basis 16,8 Meter breit. Es war zu seiner Zeit (bis zur Fertigstellung des Eiffelturms 1889) das höchste Bauwerk der Erde und löste damit den Kölner Dom ab. Die Spitze bildet eine Kappe aus massivem Aluminium. Bis heute ist es der höchste Obelisk der Welt.
Das Washington Monument kann besichtigt werden und ist über 893 Treppenstufen begehbar. Aber auch ein Fahrstuhl führt bis in die Spitze des Monuments. Man benötigt allerdings ein Ticket und das Ticket gilt nur am Tag des Kaufs. So sollte man sich bereits sehr früh morgens (am besten direkt um 07:00 Uhr) in die Schlange vor der Kasse einreihen, um noch an ein Ticket zu kommen.
Gern hätte ich das White House von innen besichtigt, so wie man es vor 2001 noch konnte.
Ich hätte mich auch sehr anständig benommen, aber heute benötigt man einen Abgeordneten des Kongresses, der das dann auch vorher bestätigen kann. Ohne die Empfehlung eines Abgeordneten kommt man nicht mehr ins White House. Aber ich kenne keinen Kongressabgeordneten, nicht einmal einen Abgeordneten in Deutschland. Ich habe zwar schon einige Politiker zufällig an Flughäfen getroffen, aber ich glaube, das zählt nicht im White House ...
Seinen Namen erhielt das White House aufgrund seines weißen Außenanstrichs offiziell 1901 von Theodore Roosevelt. Der Grundstein für das Bauwerk wurde 1792 gelegt. Dieses Datum gilt zugleich als Gründungstag der neuen Hauptstadt, da man die Stadtbebauung mit dem Weißen Haus begann.
Das Anwesen verfügt über 132 Räume, 35 Badezimmer, 412 Türen, 147 Fenster, 8 Treppenhäuser, 3 Aufzüge, einen Swimmingpool, einen Tennisplatz, einen Kinosaal sowie eine unter Präsident Richard Nixon eingerichtete Bowlingbahn.
Auf diesem Friedhof wurden bisher drei Staatsbegräbnisse abgehalten, für die verstorbenen Präsidenten William Howard Taft (1930) und John F. Kennedy (1963) sowie für den General of the Armies John J. Pershing (1948).
Am Grab John F. Kennedy's brennt die ewige Flamme, die seine Frau Jackie während der Beerdigung entzündet hatte. Sie ist neben ihren Mann hier beigesetzt worden. Kennedy war weltweit der Erste, dem eine solche Ehrung mit der ewigen Flamme zuteil wurde. Denn bis dato gab es in den USA nur eine weitere ewige Flamme und diese brannte auf dem Battlefield von Gettysburg, um die Toten dieser bedeutenden Schlacht zu ehren.
Ehemals gehörte das Grundstück, auf dem jetzt der Friedhof liegt, dem General Robert E. Lee, der für die verfeindete Konförderation kämpfte. General Lee wurde enteignet und das Grundstück 1864 zum Friedhof ernannt. Es dauerte bis 1882, bis der Familie des General Lee durch den Supreme Court eine Entschädigung für die unrecht- mäßige Enteignung zugesprochen wurde. Der Kongress zahlte daraufhin eine Entschädigung von 150.000 Dollar.
General Lee lebte mit seiner Familie etwa 30 Jahre auf diesem Grundstück im Arlington House. Vor dem Krieg war Lee ein Offizier in der Unionsarmee gewesen (West Point Abschluss- jahrgang 1829).
Oben ein ca. 10-minütiges Video über den Wachwechsel am Grab des unbekannten Soldaten auf dem Arlington-Friedhof.
Das Videos ist eine mp4-Datei.
Die Ehrenwache mit der Old Guard, dem 3rd US Infantry Regiment, patrolliert hier seit dem 2. Juli 1937 24 Stunden am Tag, sieben Tage in der Woche und das ganze Jahr über, ohne einen Tag zu pausieren. Egal, ob es stürmt oder schneit, die Ehrenwache ist immer zugegen.
Bevor der eigentliche Wachwechsel stattfindet, kann man einem Ritual folgen, das der jeweils in die Pflicht gerufene Soldat ausführt. Auf einer Matte vor dem Grab marschiert er 21 Schritte entlang, ehe er sich mit dem Gesicht zum Grab herumdreht und für 21 Sekunden pausiert. Diese magische Zahl 21 symbolisiert die 21 Salutschüsse, die höchste militärische Ehre, die man bekommen kann. Nach diesen 21 Sekunden dreht sich der Soldat wieder um und marschiert zurück. Dabei wechselt er sein Gewehr auf die andere Schulter, damit dieses niemals dem Grab zugewandt ist.
Sehr interessant zu beobachten ist auch, dass jedes Mal, wenn der Soldat pausiert, seine Schuhe an den Hacken zusammengetreten werden. Diese sind mit kleinen Metallplatten versehen und erzeugen jedes Mal ein lautes Klack – Geräusch.
Ober- und unterhalb des Reflecting Pools, der zwischen dem Lincoln Memorial und dem Washington Monument liegt, befinden sich die Memorials der verschiedenen Kriege, in die die USA verstrickt war. Im nördlichen Constitution Gardens das Memorial der Three Soldiers und das Vietnam Memorial und im südlichen West Potomac Park das Korean War Veterans Memorial. Zwischen beiden Parks, am östlichen Ende des Reflecting Pools befindet sich das National World War II Memorial.
Die Memorial Wall ist der älteste Teil der Gedenkstätte. Die Grundsteinle- gung für die Mauer aus schwarzem, polierten Granit erfolgte am 26. März 1982. Sie besteht aus zwei 75 Meter langen Armen, die sich in einem 125°-Winkel treffen – der eine Arm weist in Richtung Washington Monument, der andere in Richtung Lincoln Memorial.
In die Mauer sind die Namen der 58.261 im Vietnamkrieg Getöteten und Vermissten eingemeisselt.
1984 wurde als weitere Kompromisslösung die 2,13 Meter hohe Bronzestatue der Three Servicemen enthüllt, die mitunter auch Three Soldiers genannt werden. Die Statue stellt drei junge Soldaten in typischen Vietnamuniformen dar.
Das Women’s Memorial ist eine Bronzestatue auf einem Granitsockel und wurde 1993 enthüllt. Die Statue ist von acht Bäumen (Gelbe Cladrastis) umgeben, die die acht in Vietnam getöteten Frauen symbolisieren.
Die Gedenkstätte zeigt drei Frauen im Kampfanzug, die sich um einen verwundeten Soldaten kümmern. Die erste Frau pflegt den Soldaten, eine andere kniet in Gedanken oder im Gebet und die Dritte blickt zum Himmel: vielleicht wartet sie auf einen Hubschrauber, oder auf Hilfe einer höheren Macht – über ihre Motivation hat die Künstlerin dieser Statue nie etwas gesagt.
Im Inneren steht eine ca. 6,5 Meter hohe und etwa 4,5 Tonnen schwere Bronzestatue von Thomas Jefferson.
Auf Anregung Franklin D. Roosevelts begannen Gespräche, für Thomas Jefferson ein Monument zu bauen. Jeffersons aufklärerische Ideale der Freiheit, Gleichheit und des Fortschritts, waren Roosevelts Antrieb in seinen Bestrebungen Amerika aus den sozialen und wirtschaftlichen Wirren der Großen Depression heraus, zu neuem Selbstbewusstsein und einer sozialeren Gesellschaft zu führen.
Das Lincoln Memorial wurde zu Ehren Abraham Lincolns, dem 16. Präsidenten der USA, an der National Mall erbaut und 1912 eröffnet.
Die 36 Säulen des von griechischem Stil geprägten Monuments symbolisieren die 36 Staaten, welche zur Amtszeit Lincolns die USA bildeten.
Später wurden die Namen der weiteren 12 US-Staaten um das Dach des Denkmals herum eingemeißelt, wiederum später folgten zwei Tafeln im Boden für die neuen Staaten Hawaii und Alaska.
An der Nordseite ist Lincolns zweite Antrittsrede von 1865 in Stein gehauen, an der südlichen die berühmte Gettysburg-Rede. Dort befindet sich außerdem eine 5,80 Meter hohe Statue des sitzenden Lincoln.
Die Statue stellt Lincoln auf einem Stuhl sitzend dar, seine Hände jeweils auf einem Fasces* liegend.
IN THIS TEMPLE AS IN THE HEARTS OF THE PEOPLE
FOR WHOM HE SAVED THE UNION
THE MEMORY OF ABRAHAM LINCOLN
IS ENSHRINED FOREVER
(„In diesem Tempel, so wie in den Herzen der Menschen, für die er die Union rettete, ist die Erinnerung an Abraham Lincoln auf ewig festgehalten“)
(*Fasces = lat. "Bündel", ein Rutenbündel mit Beil war das Amtssymbol der höchsten Machthaber des Römischen Reiches)
Quellenangabe einiger Textpassagen: Wikipedia